Rückblick

Osann-Monzel – das Weindorf mit Weitblick schaut auf eine lange Geschichte zurück.

Das Gebiet von Osann-Monzel wurde vermutlich erstmals während der Römerzeit besiedelt, nachdem Julius Caesar (100 v. Chr. bis 44 v. Chr.) Eifel und Mosel dem römischen Reich einverleibt hatte.

In dem heute als Weinberg genutzten Bereich „Auf Kompen“ wurden Mauerreste und Dachziegelscherben gefunden, die als Überreste einer römischen Villa Rustica, also eines landwirtschaftlichen Einzelgehöftes, gedeutet wurden. Vielleicht haben die Römer damals dort schon Wein angebaut.

Nach dem Ende der römischen Herrschaft gehörte das Gemeindegebiet ab 510 zum Frankenreich und nach dessen Teilung ab Mitte des 9. Jahrhunderts zu Lothringen. Lothringen seinerseits wechselte einige Male seine Zugehörigkeit zwischen dem ostfränkischen und dem westfränkischem Reich. Schließlich gehörte seit 925 das Gemeindegebiet, wenn auch mit Unterbrechungen, zum westlichen Grenzgebiet Deutschlands.

Es sind keine direkten urkundlichen Erwähnungen aus dieser Zeit bekannt, dennoch wird angenommen, dass sowohl Osann als auch Monzel schon im 7. oder 8. Jahrhundert gegründet wurden. Sicher ist, dass diese Orte seit wenigstens 950 existierten. Das ist aus einer Aufzählung von Besitztümern der Trierer Abtei Sankt Martin zu dieser Zeit bekannt, in der „osanna“ und „muncele villam“ genannt werden. Diese erste urkundliche Erwähnung wurde auf das Jahr 1008 datiert.

Geschichte und Entstehung der Gemeinde Osann

Schon oft haben Gäste gefragt, woher unser Dorf seinen eigenartigen, fast fremd klingenden Namen habe. Die, die ihm den Namen gaben, die Kelten, sind längst nicht mehr im Lande. Von den Römern wurden sie besiegt und später von deren Besiegern, den germanischen Franken, vertrieben.

Der Name Osann bedeutet so viel wie “leuchten oder glänzen”. Als die Römer sich im Lande festgesetzt hatten, werden sie bald entdeckt haben, dass es auch die Lieser aufwärts nicht an Anbaumöglichkeiten für Wein mangelte. Zur besseren Bodenbearbeitung setzte man im Weinberg vielleicht die Hacke ein (lat. Osanna) und benannte demnach den Ort Osanna.
Wie dem auch sei, jedenfalls hat der Ortsname im Laufe der Zeit viele Wandlungen mitgemacht. Um 1100 Kirche von Osanna; 1180 Osanna; 1293 Hosannen; 1332 Osanna; 1337 dechan von Osanne; 1389 Osanna; 1400 der zender von Osan; 1669 Osan; 18. Jh. Osen (mundartlich: Uhsen).

Urkundlich wurde Osann im Jahr 1008 erstmalig erwähnt.
Mit einer 1000-Jahrfeier im Jahr 2008 wurde dieses Ereignis, an dem sich das ganze Dorf beteiligte, gebührend gefeiert.
In den alten Steuerlisten wird Osann als Mutterkirche und Monzel als Filiale erwähnt. 1883 wurde Monzel selbstständige Pfarrei.
Das bedeutendste Ereignis war wohl der 7. August 1323, als der berühmte Trierer Kurfürst und Erzbischof Balduin dem Grafen von Saarbrücken-Nassau Monzel und Osann als Lehen gab. Im Jahre 1412, am fünften Tag nach dem Fest des hl. Apostels Andreas gab Philipp von Nassau-Saarbrücken dem Grafen Dietherich von Daun und zu Bruch Osann und Monzel als Afterlehen. Von diesem Haus kam Osann dann später als Heiratsgut an das Haus Manderscheid, wo es bis zum Tode des letzten Grafen verblieb.

Nach der französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons wurde Osann Sitz einer Bürgermeisterei im Kanton Wittlich und gehörte danach bis 1969 zum Amt Wittlich-Land.

Geschichte und Entstehung der Gemeinde Monzel

Monzel kann ebenfalls auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. In der gleichen Aufzählung, in der Osann erstmalig erwähnt wird, ist auch Monzel als “muncele villam”genannt. Diese erste urkundliche Erwähnung wurde auf das Jahr 1008 datiert.

1050 berichtet der Chronist von den Gütern bei „Muncele villam“, die ehemals dem Kloster St. Martin in Trier gehörten. Um das 10. Jahrhundert aber war das Kloster nicht mehr Eigner dieser Güter.

Schon in der Stiftungsurkunde von 1127 wird “Monzella” genannt. Im Jahre 1150 hatte der Erzbischof Alberto der Abtei Irmina in Trier Weingüter in Monzel, Kesten und Minheim verliehen. Anno 1237 erwarb die Abtei Himmerod in der Eifel von dem trierischen Schöffen Bonifatius Besitzungen in Monzel und Kesten.

Im Jahre 1412 wird Monzel ein Lehen des Grafen von Daun. Graf Diedrich II von Manderscheid, der Gemahl der Gräfin Irmgard von Daun, wird 1431 mit den Gütern von Monzel und Osann belehnt. Nun besaßen die Grafen von Manderscheid-Blankenheim das “Jahresgeding” von Monzel und Osann, nebst der Grund- und Mittelgerichtsbarkeit. Alle Leute im Dorf wurden Zinsbauern der Grafen von Manderscheid-Blankenheim. 1667 verkauften die Herren von Manderscheid-Blankenheim Güter zu Monzel an den weltlichen Herren Graf Kaspar von der Leyen. Anfang Dezember 1780 nach dem Tode des letzten Grafen Franz Josef von Manderscheid wird Monzel Kurtrierer Besitz. Damals wurde Monzel dem kurtrierischen Amte Bernkastel zugeteilt. Jeden zehnten “Bott” Trauben mussten die Winzer dem Kurfürsten abliefern.

Im Jahre 1828, als Monzel unter der Hoheit der königlich-preußischen Regierung stand, besaß das Dorf 60 Feuerstellen bei 426 Einwohnern. Der Ort wurde Bestandteil der Bürgermeisterei Osann mit den Dörfern Osann, Monzel, Piesport (mit Ferres),  Minheim (mit Neu-Minheim) und Pohlbach.

Am 07. Juni 1969 wurden die Gemeinden Osann und Monzel aufgelöst. Es entstand die neue Gemeinde Osann-Monzel.

Eine kleine Bildergalerie . . .

Ansichtskarte Osann 1918

Luftbild Monzel 1935

Luftbild Osann 1954

Luftbild Monzel 1954

Luftbild Monzel 1960

Luftbild Osann 1964